Nachhaltig kochen

Tipps & Tricks für eine CO2-neutrale Küche

Der Trend zum nachhaltigen Lifestyle macht auch in der Küche keinen Halt. Den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten und klimafreundlich und nachhaltig zu kochen, steht hier auf der täglichen Agenda. Aber was bedeutet es eigentlich, nachhaltig zu kochen? Muss dafür auf tierische Produkte komplett verzichtet zu werden? Kocht man nachhaltig, wenn man saisonal kauft und regional sowie biologisch angebaute Produkte bevorzugt? Ist der Einkauf auf dem Wochenmarkt dafür unumgänglich? Im Folgenden erklären wir Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, nachhaltiger zu kochen, wie wichtig der Saisonkalender ist und welche Rolle Transportwege spielen.

Vegetarisch, Bio-Produkte, der Einkauf auf dem Wochenmarkt – Was bedeutet nachhaltig kochen?

Nachhaltig bedeutet mehr als nur klimafreundlich. Wer nachhaltig kochen möchte, berücksichtigt bei seiner Ernährungsweise ökologische, soziale und ökonomische Aspekte. Im Fokus steht dabei steht der verantwortungsbewusste Umgang mit Ressourcen. Wer nachhaltig kochen möchte, sollte daher auf folgende Aspekte achten:

  • Welche Produkte werden gekauft?
  • Wie werden diese nachhaltig zubereitet?
  • Wie werden Produkte/ Speisen am besten aufbewahrt?
  • Wie wird mit Essensresten umgegangen?

Nachhaltig einkaufen: Die Wahl der Lebensmittel

Nachhaltig kochen beginnt bereits bei der Auswahl der Zutaten. Die bewusste Wahl bestimmter Lebensmittel hat wesentlichen Einfluss auf den CO2-Abdruck Ihrer Mahlzeit, denn nicht jede Zutat wird zu den gleichen Bedingungen hergestellt oder beschaffen. Achten Sie beim Einkauf im Super- oder auf dem Wochenmarkt auf bestimmte Kriterien wie Saisonalität, möglichst kurze Transportwege, Verpackung usw., können Sie den ökologischen Fußabdruck Ihrer Mahlzeiten deutlich reduzieren und gleichzeitig Ihre Gesundheit fördern.

Saisonkalender nutzen: Saisonale Produkte sind klimafreundlicher

Saisonalität ist die wohl größte Stellschraube, an der Sie drehen können, um nachhaltig zu kochen. Lebensmittel, die zu der Jahreszeit geerntet werden, in der sie natürlicherweise reif sind, benötigen weniger Energie, um angebaut und gelagert zu werden. Aber mit der Wahl saisonaler Produkte sparen Sie nicht nur Energie ein. Oft sind saisonale Lebensmittel frischer und verfügen über mehr Nährstoffe. Wenn Sie sich also an den Saisonkalender halten, können Sie sich gesünder ernähren und Ihre Einkäufe und Gerichte nach Saisonalität besser planen.

Regional produzierte Produkte bevorzugen und Transportwege einsparen

Je kürzer der Transportweg, desto nachhaltiger ist das Produkt. Denn mit der Reduzierung von zurückgelegten Transportwege wird automatische der CO2-Ausstoß minimiert. Regionale Lebensmittel, die auf dem Wochenmarkt oder auch zunehmen im Supermarkt angeboten werden, sind dadurch oft frischer und benötigen nicht die Verpackung (oftmals Plastik), die für importierte Produkt benötigt wird. So entfallen beim Kauf regionaler Produkte oft die schadstofflastige Produktion von Plastikverpackungen sowie deren Entsorgung.

Auch im Sinne der sozioökonomischen Nachhaltigkeit spielt Regionalität eine bedeutende Rolle. Denn durch den Kauf von regionalen Lebensmitteln wird die lokale Wirtschaft und eine vielfältige Landwirtschaft gefördert. Ein Blick in den Saisonkalender und das Herkunftsland auf dem Etikett lohnt sich vor bzw. während des Einkaufs daher in jedem Fall.

Müll vermeiden und unverpackte Produkte kaufen

Unabhängig davon, ob es sich um saisonale, regionale oder importierte Produkte handelt, sind unverpackte Lebensmittel ein wesentlicher Bestandteil von nachhaltigem Kochen. Denn Verpackungsmüll stellt ein großes Umweltproblem dar. Durch den Kauf unverpackter Produkte können Sie einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von Plastikmüll leisten. Unverpackte Ware finden Sie beispielsweise auf vielen Wochenmärkten. Auch immer beliebter ist das Konzept des Unverpacktladens. Ein weiterer Vorteil: Sie kaufen auch wirklich nur die Menge, die Sie benötigen, und sind nicht an Standardmengen aus dem Supermarkt gebunden.

Pestizide & Gentechnik meiden: Greifen Sie auf biologisch angebaute Produkte zurück

Um Lebensmittel vor Schädlingen zu schützen, werden oft Pestizide verwendet. Überlegen Sie sich, auf biologische Produkte zurückzugreifen. Diese sind frei von synthetischen Pestiziden und chemischen Düngemitteln, fördern die Bodenfruchtbarkeit sowie Biodiversität und schonen die natürlichen Ressourcen. Bio-Produkte unterliegen strengen Auflagen. So ist zum Beispiel der bewusste Einsatz von Gentechnik verboten.

Ökologischen Fußabdruck minimieren und frische statt verarbeitete Produkte kaufen

Sie möchten nachhaltig kochen? Klimafreundlicher ist es, wenn Sie vorzugsweise unverarbeitete Produkte kaufen, für die keine industrielle Verarbeitung notwendig ist. Dadurch wird nicht nur CO2 eingespart, sondern gleichermaßen profitieren Sie von gesünderen Lebensmitteln. Denn frische Lebensmittel enthalten weniger Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker oder Zucker und sind nährstoffreicher. Probieren Sie es aus!

Pflanzliche Ernährung & Fleisch aus fairer Tierhaltung bevorzugen

Wer nachhaltig kochen und seinen ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten möchte, der sollte vorzugsweise zu pflanzlichen anstatt tierischen Produkten greifen. Denn für die Tierhaltung wird viel Wasser und Land benötigt und trägt erheblich zu den Treibhausgasemissionen bei. Wer auf Rindfleisch & Co. verzichtet oder den Konsum einschränkt, kocht klimafreundlicher und kann damit seinen ökologischen Fußabdruck minimieren. Für das Tierwohl sollten bei Fleischkonsum tierische Produkte aus fairer Tierhaltung gewählt werden. So können Sie beispielsweise Eier aus Freilandhaltung oder Rindfleisch aus Haltungsform 4 präferieren.

Kaufen Sie nicht zu viel ein, werfen Sie weniger weg

Kaufen Sie nur so viel ein, wie Sie tatsächlich benötigen. Eine gute Planung und der Einsatz von Einkaufslisten können dabei unterstützen, nur die wirklich benötigten Produkte zu kaufen.

Nachhaltig kochen: Lebensmittel zubereiten

Wer komplett nachhaltig kochen möchte, muss nicht nur auf die Saisonalität und Herkunft der Zutaten achten, sondern diese auch entsprechend zubereiten. Folgende Punkte spielen für ein bewusstes, effizientes und nachhaltiges Kochen eine Rolle:

Energiesparend kochen

Je weniger Energie zum Kochen verbraucht wird, desto nachhaltiger kochen Sie. Schalten Sie zum Beispiel den Herd oder den Ofen noch aus, bevor Ihr Essen komplett fertig ist, und nutzen Sie die Restwärme, um Speisen fertig zu garen. Auch die Nutzung eines Deckels für Zubereitungen im Kochtopf oder der Pfanne reduzieren oftmals die Kochzeit und folglich den Energieverbrauch.

Qualitative Küchenutensilien & Küchenhelfer nutzen

Hochwertige Küchenutensilien halten länger und funktionieren effizienter. Töpfe und Pfannen mit dicken Böden verteilen beispielsweise die Wärme besser und minimieren die Kochzeit. Sie planen gerade Ihre neue Küche? Um nachhaltig zu kochen, lohnt es sich, in ein Induktionsherd zu investieren. Dieser erzeugt unmittelbare Wärme im Kochgeschirr und ist somit besonders energieeffizient. Auch sogenannte Küchenhelfer wie Schnellkochtöpfe, eine Heißwasserarmatur oder eine klassische Küchenmaschine können dabei helfen, Energie einzusparen.

Auf Vorrat kochen

Wer in größeren Mengen kocht, spart nicht nur Zeit, sondern auch Energie. Denn je mehr gleichzeitig zubereitet wird, desto seltener muss der Herd oder Backofen angeschaltet werden. Zubereitete Gerichte wie Pfannengerichte oder Eintöpfe können dann beispielsweise portionsweise eingefroren werden. Außerdem wirken Sie damit der Lebensmittelverschwendung entgegen: manche Lebensmittel sind nur abgepackt erhältlich oder ein Rezept erfordert ein ungerades Gewicht an Zutaten. Mit den Resten können Sie oft noch weitere Gerichte wie Eintöpfe zaubern.

Nachhaltig lagern & Lebensmittelverschwendung vermeiden

Kühlschrank richtig befüllen und Strom sparen

Wer weiß, wie Kühlschrank organisieren richtig funktioniert, der kann einiges an Strom sparen. Durch Berücksichtigung der unterschiedlichen Kühlzonen bleiben Lebensmittel länger frisch und haltbar. Achten Sie außerdem darauf, dass in Ihrem Kühlschrank eine Temperatur von 4-7 °C herrscht.

Lebensmittelhaltbarkeit erheblich verlängern

Wenn Sie Ihre Lebensmittel richtig lagern, verlängern Sie nicht nur deren Haltbarkeit, sondern wirken der Lebensmittelverschwendung entgegen. Achten Sie bei der Lagerung darauf, dass Behälter luftdicht sind, um diese vor Feuchtigkeit und Schädlingen zu schützen. Lagern Sie außerdem nur die Produkte im Kühlschrank, die auch wirklich dort gelagert werden müssen.

Nachhaltig kochen & Lebensmittelreste recyclen

MHD überschritten bedeutet nicht gleich auch schlecht

Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt an, wie lange ein Produkt mindestens genießbar ist. Es bedeutet jedoch nicht, dass Lebensmittel nach Ablauf dieses Datums automatisch schlecht sind und weggeworfen werden müssen. Tatsächlich sind viele Lebensmittel auch noch deutlich nach Ablaufen des MHDs gut und genießbar. Bevor Sie also abgelaufene Produkte einfach blind wegwerfen, prüfen oder probieren Sie zuvor, ob sie wirklich nicht mehr genießbar sind und vermeiden Sie so Lebensmittelverschwendung.

Tipps für Resteverwertung

Übriggebliebene Zutaten müssen nicht weggeworfen werden. Stattdessen können Gemüsereste wie Möhren oder Kartoffeln oder auch Fleisch wie Schweine- oder Rindfleisch zum Beispiel in Suppen oder Eintöpfen verwendet werden. Mit Obstreste oder überreifen Früchten hingegen lassen sich Smoothies oder Säfte zubereiten.

Möhren, Gurken & Co. – Lebensmittel fermentieren

Um die Haltbarkeit mancher Lebensmittel zu verlängern, eignet sich die Fermentation. Dabei werden Sauerkraut, Kimchi oder andere Gemüsearten wie Gurken oder Möhren nicht nur haltbar gemacht, sondern es wird gleichzeitig der Nährwert erhöht. Auch Milchprodukte können leicht zu Joghurt oder Kefir fermentiert werden.

Fazit: Klimafreundlich & nachhaltig kochen einfach gemacht

Klimafreundlich und nachhaltig kochen bedeutet meistens keinen großartigen Mehraufwand. Voraussetzung ist jedoch ein bewusster Umgang mit Lebensmitteln. Achten Sie bereits bei Ihrem Einkauf im Supermarkt oder Wochenmarkt darauf, welche Lebensmittel Sie kaufen. Mit dem Bevorzugen regionaler und saisonaler Lebensmittel mit kürzeren Transportwegen minimieren Sie beispielsweise indirekt den CO2-Ausstoß, während Sie mit biologischen Produkten, die weder Gentechnik noch Pestizide ausgesetzt und nicht verarbeitet werden, zum Schutz natürlicher Ressourcen beitragen. Rein ökologisch betrachtet ist auch der Verzicht auf tierische Produkte – insbesondere auf Rindfleisch – nachhaltiger, da Tierhaltung maßgeblich zu den Treibhausgasemissionen in der Landwirtschaft beiträgt. Nachhaltiges Kochen beinhaltet darüber hinaus möglichst wenig Energie bei der Zubereitung zu verbrauchen. Auch die Lagerung Ihrer Lebensmittel ist für nachhaltiges Kochen nicht unbedeutend. Gehen Sie sorgsam mit Essenresten um und beugen Sie Lebensmittelverschwendung vor.

Ihre individuelle Küche!

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